Was ich gern mag - und was nicht
Essen & Trinken
Was ich gern mag, kann ich kurz fassen! Am liebsten esse ich Brot mit Käse, bevorzugt als Käseplatte. Dazu ein Glas Rotwein. Oder zwei. Ich will nicht sagen, dass ich warme Mahlzeiten verabscheue, aber ich kann sehr gut ohne die leben. Ich esse höchstens einmal die Woche warm, wenn meine Frau sich mal was Leckeres kocht. Ich selbst kann nicht kochen (Weibersache, außer es geht um haute cuisine). Ab und zu gehen wir mal essen. Meist bestelle ich mir Sushi – also auch kalt. Indisch, speziell Tandoori, esse ich auch ganz gern. Aber es gibt viel mehr, das ich nicht mag, als solches, das ich mag… Ich bin vermutlich einer der wenigen Deutschen, die kein Bier mögen! Zu bitter! Als Kind habe ich manchmal Malzbier, verquirlt mit Ei und Zucker bekommen, wenn ich etwas ‚schwach auf der Brust‘ war. Nie werde ich vergessen, wie ich mal mit meinem Freund Helmut auf dem Münchner Oktoberfest war: Wir saßen beim Augustiner und ich bestellte eine Cola. Die Kellnerin guckte mich an, als ob ich sie gefragt hätte: „Wollen Sie mit mir ficken?“. Was ich gern trinke? Cola, Fruchtsäfte, Wein, Pina Colada, Eierlikör. Und Ostfriesentee natürlich, täglich acht Tassen. Aber nicht mit Sahne, sondern mit Limetten.
Sex
Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral. Sagte Meister Brecht. Und Recht hat er. Während mir jedoch Essen und Trinken wenig Spaß machen, trifft auf Sex genau das Gegenteil zu. Allerdings kann ich nicht für mich in Anspruch nehmen, dass bei mir in dieser Hinsicht die Moral eine wichtige Rolle gespielt hätte. Ich hatte zwar auch einige längere Beziehungen, aber geheiratet habe ich erst mit 65. Vor allem nach der Trennung von meiner letzten deutschen Freundin bis zum Eintritt ins Rentenalter habe ich meist das Prinzip ‚Masse statt Klasse‘ vertreten. Und so kam es, dass ich meine Bettpartnerinnen nicht nach Dutzenden, sondern nach Hunderten zählte – im zweistelligen Bereich!* Das wurde nicht zuletzt durch die Tatsache befördert, dass ich den Großteil meines Lebens in Südostasien verbracht habe. Wo das dementsprechende Angebot groß und preiswert ist. Seit meiner ersten Reise nach Asien bevorzuge ich ostasiatische Frauen. Handlich und lieb zugleich – man muss sie allerdings zu nehmen wissen. Sonst kann es böse enden … Einen großen Teil meiner Abende verbrachte ich in den Nightclubs von Yangon. Ich habe mir in dieser Hinsicht immer Ziele gesetzt. Und sie stets erreicht. Wenn es auch manchmal hart war, mehr Arbeit als Vergnügen. Christian Steiffen hat es in seinem Song ‚Arbeiter der Liebe‘ auf den Punkt gebracht … 2014 wurde ich schwer krank und bereitete mich innerlich schon auf mein Ende vor. Aber ich genas. Und kurz danach fand ich die Liebe meines Lebens (natürlich eine Burmesin!), heiratete sie und habe seitdem die beste Beziehung meines Lebens. So kann es gehen.
*Wenn ich heute auf diese ‚wilde Phase‘ meines Lebens zurückblicke, kann ich mir das nicht anders erklären, als dass ich krank war. Mein ganzes Leben drehte sich nur noch um Sex, es war eine regelrechte Sucht. Ich konnte einfach nicht genug bekommen. Vielleicht wollte ich mir selbst auch beweisen, dass ich mit 50 oder 60 noch nicht zum alten Eisen gehöre. Vielleicht schreibe ich es auch mal auf, der Titel könnte sein: ‚Die schönste Krankheit der Welt!.
Hobbys
im eigentlichen Sinn habe ich keine! Außer Sex (s. o.). Eines der gravierendsten Probleme meiner Jugend war der mangelnde Sammeltrieb. Was mich zum Außenseiter stempelte. In meiner Kindheit sammelten alle irgendetwas: Jungen sammelten Bierdeckel, Streichholzschachteln, Briefmarken oder weiß der Kuckuck was. Mädchen konnten sich an sog. Tauschbildern ergötzen. Voll kitschig! In der Jugend waren es dann Modelleisenbahnen, Wiking-Autos usw. Ich habe mich redlich bemüht, auch mal etwas zu sammeln. Aber irgendwie konnte ich das Interesse nicht aufrecht erhalten, und irgendwann landete die ‚Grundausstattung‘ an z. B. Briefmarken in irgendeiner Ecke. Schallplatten konnte ich mir in der Jugend nicht leisten, sodass ich es auch auf diesem Gebiet nicht zu einer Sammlung brachte. Im Laufe meines Lebens haben sich aber eine ganze Menge Bücher angesammelt, die mir lieb und wert sind. Auch CDs und DVDs habe ich inzwischen schon ’ne ganze Menge. Aber ich kann nicht für mich in Anspruch nehmen, systematisch eine Sammlung angelegt zu haben. Viele Sammler denken ja, dass sie ihre ‚Schätze‘ einmal teuer verkaufen können. Gute Geldanlage! Das halte ich für eine Illusion. Außer man hat die Blaue Mauritius. Oder Ähnliches.
Und ich spiele gern! Eigentlich! Leider finde ich selten Gelegenheit dazu. Zumal in Myanmar, wo ich seit langem lebe. Allerdings wurden meine begrenzten Skatkünste sogar in der ZEIT gewürdigt. Mein Favorit ist Scrabble, wo ich selten einen Gegner finde, der es mit mir aufnehmen kann. Einem Hobby am nächsten kommt meine Begeisterung für Filme, Literatur und Musik. Davon mehr weiter unten.
Filme
Sind meine Leidenschaft! Die ersten Gehversuche machte das Medium Ende des 19. Jahrhunderts. In Europa waren die Brüder Skladanowsky die Ersten, die Filmvorführungen vor einem zahlenden Publikum in Berlin präsentierten. Bis Mitte der zwanziger Jahre gab es nur Stummfilme. Dann begannen die Filme zu sprechen. Natürlich alles in Schwarz-Weiß. Es dauerte es nicht mehr lange, bis Farbfilme aufkamen. Allerdings hat der Schwarz-Weiß-Film bis heute seine Faszination behalten. Auch heute werden noch solche Filme gedreht. Wenn man sich vor Augen führt, welche Bedeutung Filme heutzutage erlangt haben, fällt es schwer, sich vorzustellen, wie es vor 150 Jahren gewesen sein muss, als es noch keine gab. Angesichts der Inflation von Filmen, die heutzutage auf das Publikum einstürmen, kann man sich kaum noch an die Zeit bis in die 50er-Jahre erinnern, als erheblich weniger Filme gedreht wurden. Damals vermochten Filme wie Vom Winde verweht (1939) die Leute in einem Maß zu fesseln, wie es heute kaum noch vorstellbar ist. Alfred Hitchcock hat in seiner 56 Jahre langen Karriere ca. fünfzig Filme gemacht. Darunter wahre Meilensteine. Fassbinder brachte es in 13 Jahren auf mehr als vierzig Filme. Hinzu kamen Theaterstücke und Fersehserien. Heute erfreut man sich an Filmen wie Fast and furious, von denen in zwanzig Jahren neun Folgen entstanden. Die Darsteller sind in der Regel Muskelprotze mit sehr beschränkten schauspielerischen Fähigkeiten. Die wahren Helden sind die Autos. Aber das reicht offenbar. Auch Fortsetzungen von schlechten Filmen sind beim Publikum sehr beliebt. Näheres unter Celluloid Heroes.
(Wish I could fly like) Superman – Cartoons
‘… I’m too weak, I’m so thin, I’d like to fly but I can’t even swim! Superman, Superman, I want to fly like Superman! (Wish I could fly like) Superman, The Kinks
Genau das war das Problem meiner Kindheit und der Jugend: Ich konnte zwar schwimmen, war aber trotzdem nur ein unbedeutendes Würstchen. Und die Comic-Helden standen stellvertretend für das, was man gern sein wollte. Stark wie Tarzan. Tapfer wie Sigurd. Oder halt auch reich wie Onkel Dagobert, wenn man mal wieder knapp bei Kasse war. Überwiegend fühlte ich mich mehr wie Donald Duck… Und war wohl nicht der Einzige, dem es so ging!
I am a rock – Bücher
Klar, Bücher, die gab es schon lange. Allerdings konnten viele Menschen bis zur Einführung der Schulpflicht (in Preußen z. B. an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert) nicht lesen. Hinzu kam, dass es nur eine sehr begrenzte Auswahl an Lesestoff gab. Oft besaßen die Leute nur ein Buch – und das war die Bibel. Und was es daneben noch gab, war vermutlich eintönig: Kein – bzw. nur sehr verschämt angedeuteter – Sex, keine Gewalt. Obwohl: In der Bibel findet man mit ein bisschen Fantasie recht viel davon. Wir hatten in der Schule jedenfalls so unsere ‚Lieblingsstellen‘ in der Bibel, die den langweiligen Religionsunterricht etwas auflockerten. Ein Charles Bukowski jedoch hätte wohl im 19. Jahrhundert kein Bein an Deck gekriegt. Francois Villon wäre vielleicht damit zu vergleichen, aber das war Dichtung – und erheblich früher! Reimte sich zumindest.
Menschen generell und Jugendliche speziell empfinden sich oft als Teil einer Gruppe Gleichgesinnter (Fachausdruck: ‚peer group’), die sich vom ‚Rest’ der Gesellschaft abgrenzt. Außenstehende – und manchmal selbst ihre Mitglieder! – vermögen sie oft gar nicht oder nur in Umrissen zu definieren. Die Mitglieder sind ‚in’, die anderen ‚out’ – und Letzteres will keiner sein. Die Clique definiert sich äußerlich durch bestimmte Attribute wie Kleidung, Haarschnitt, Fahrzeuge (in den 50/60ern z. B. die ‚Rocker’ durch Mopeds, die ‚Mods’ durch Motorroller). Daneben spielten Musik und Bücher eine prägende Rolle. Ließ ein Bruder im Geiste eine Bemerkung über ein Buch oder Musik fallen, das man nicht kannte, fühlte man sich leicht unbehaglich. So ging es mir jedenfalls als junger Mann. Dann besorgte man sich den Schmöker oder die Schallplatte und konnte endlich ‚mitreden’. Auch wenn der uninteressant war oder die Musik bestenfalls mittelmäßig – man war cool! Zumindest in der eigenen Einbildung. Vermutlich hat sich überhaupt niemand dafür interessiert, was ich gelesen habe oder welcher Musik ich hörte. Die Einbildung reichte jedoch völlig aus, um mich selbst unter Druck zu setzen. Vermutlich ging es anderen nicht viel besser … Später musste man dann auch noch politische Literatur lesen, um mitreden zu können …
When the Music’s over – Musik
Unseren Eltern und Großeltern ging es in Hinsicht auf Musik relativ gut, weil Ende des 19. Jahrhunderts das Grammophon und das Radio erfunden worden waren. Wer sich ein solches Gerät leisten konnte, durfte selbst bestimmen, welche Musik er hören wollte. Wenn sie auch vor dem 2. Weltkrieg bei Weitem nicht so verbreitet waren, wie seit den 1950ern, in dem selbst arme Leute (zumindest im Bekanntenkreis) sich einen Plattenspieler oder zumindest ein Radio leisten konnte. Die Wandervögel mit ihren Klampfen mögen ja vielleicht auch Spaß gehabt haben. Verglichen mit dem ‚Fun‘, den wir hatten, war das vermutlich langweilig. Doch wer weiß: Was man nicht kennt, vermisst man auch nicht. Aber Rockmusik oder Konzerte mit Tausenden von Zuhörern konnten sie sich vermutlich nicht vorstellen. Betrachten wir schließlich die zig Generationen, die vor der Erfindung moderner Tonträger lebten. Denen blieb nicht viel mehr als die sog. Volksmusik – was immer das ist. Oder Kirchenlieder! Sie mussten ihre Musik entweder selbst machen. Oder nehmen was kam, z. B. wenn mal ein paar fahrende Musikanten in der Gegend waren. Das ist nicht immer ein Vergnügen. Wie jeder weiß, der mal in der U-Bahn mit solchen Musikanten gefangen war. Klar, es gab Opern und Symphonien, bis heute eine eher elitäre Angelegenheit. Sie waren einem entsprechenden Publikum vorbehalten. Mit Ausnahme von Operetten vielleicht, deren Lieder ,die Spatzen von den Dächern pfiffen‘ … Schlager im heutigen Sinne gab es erst mit dem Aufkommen von Radio und Grammophonen. Denn eines seiner wesentlichen Merkmale ist die schnelle und weite Verbreitung. Ich verstehe leider nicht viel von Musik und weiß nicht, was das Volk z. B. im 16. Jahrhundert hörte. Vermutlich waren es über eine unendliche Zeit immer dieselben Lieder, die gesungen wurden. …