Meine Interessen

Ich habe drei Leidenschaften: Sprachen, Reisen und Religion. Derzeit in dieser Reihenfolge. Es gab auch Zeiten, in denen Reisen unangefochten an erster Stelle stand. Kommt wohl mit dem Alter, dass man etwas reisemüde wird. Allerdings reise ich immer noch recht viel: in meiner Wahlheimat Myanmar genau so wie in der Region Indien/Südostasien und nach Europa. Doch wer die Welt bereisen will, muss Sprachen

lernen – ohne geht das nicht. Und so versuchte auch ich mich an Diversen von ihnen. Mit mehr oder weniger Erfolg. Die erste Fremdsprache, mit der ich konfrontiert wurde, war Plattdeutsch oder auch Pladdütsch. Mein Opa unterhielt sich so mit seinen Brüdern und auch mein Vater konnte es perfekt. Ich selbst verstehe es noch gut, aber mit dem Sprechen hapert es.

Englisch: Beim Stöbern auf dem Dachboden des elterlichen Hauses fiel mir schon früh ein Lehrbuch der englischen Sprache (in Frakturschrift) in die Hand: Lernt Englisch! war ein ‚Deutsch-Amerikanischer Dolmetscher für Auswanderer, nach den besten und praktischsten Mustern bearbeitet von Ernst Friedrich Stahlschmidt, Friedensrichter in Richmond’. Es war im Verlag von Carl Rocco, Bremen, erschienen und der Preis dieses kleinen Meisterwerkes betrug 75 Pfg. 

Französisch war die dritte Fremdsprache, an der ich mich versuchte. Da meine Zensuren in Englisch und Deutsch auf der Realschule gar nicht so übel waren, wurde mir gestattet, am Französischunterricht teilzunehmen. Allerdings war dafür die Einwilligung meines Vaters erforderlich. Der fragte sich, wozu der Sohn je im Leben Französisch brauchen würde – seine Bedenken waren nicht unberechtigt, wie sich später herausstellte. Da meine Uroma ein Hugenottenabkömmling (oder -abkömmlingIn, wie sagt man das in gegendertem Neudeutsch?) war, stimmte er schließlich zu. 

Tamilisch – das hörte sich irgendwie geheimnisvoll an. Die meisten, denen ich von meinem neuen Nebenfach erzählte, wussten gar nicht, was das ist. Wir meldeten uns bei den Indologen und die erzählten uns, dass ein gewisser Professor Pinnow der Einzige sei, bei dem man in Berlin Tamilisch studieren konnte. Wir meldeten uns bei ihm und er war ziemlich verwundert, dass es Interessenten für den von ihm angebotenen Tamil-Kurs gab. Am Anfang waren neben mir und der Kommilitonin Annegret noch drei andere Studis dabei, doch die gaben schnell auf – wir waren die Steher! 

 

Im Burmesischen habe ich es schließlich so weit gebracht wie in keiner anderen der Sprachen, an denen ich mich versucht habe. Mit Ausnahme von Deutsch und Englisch, versteht sich … Zwar fehlt mir hier ein Hochschuldiplom wie im Tamil, aber dafür kann ich mich mit den Leuten unterhalten. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grade. Wenn die Konversation allerdings über Alltagsgespräche hinausgeht, wird es für mich schwierig. 

In der Schule war Deutsch mein Lieblingsfach. Leider gelang es den Lehrern an der Realschule, mir unsere Sprache so zu vermiesen, dass ich irgendwann das Interesse daran verlor. In der Uni erwachte es langsam wieder und mit der Diplomarbeit und meinem ersten eigenen Buch (s. o.) ging es dann richtig voran. Mir macht es einfach Spaß zu schreiben, wie der werte Leser vermutlich schon bemerkt hat. Dabei lege ich großen Wert auf korrekte Rechtschreibung und Grammatik usw. Auch wenn sich hier und da mal ein Fehler einschleicht. Hinzu kommt, dass es ja in den letzten Jahrzehnten regelmäßig Rechtschreibreformen gegeben hat. Das, was man früher mühsam gelernt hatte, war auf einmal falsch. Aber was soll’s? Duden kaufen, immer reinschauen, wenn man Zweifel hat. Und irgendwann hat man’s dann verinnerlicht. Hoffe ich! And you CAN teach on old dog new tricks, wie die Engländer sagen. Leider muss ich feststellen, dass es immer mehr Leute gibt, die sich diese Mühe nicht machen. Oder noch schlimmer: Die nie vernünftig Deutsch gelernt haben!

Religionen: Ich bin eigentlich kein religiöser Mensch. Getauft wurde ich als evangelisch-lutherischer Christ. Im Religionsunterricht war ich mit Begeisterung dabei. Mich faszinierten die Geschichten. Und dann gab es ja in der Bibel immer noch die berüchtigten ‚Stellen‘ an denen man sich als Pubertierender ergötzen konnte. Auch konfirmiert wurde ich. Übrigens eine der wenigen Gelegenheiten, an denen sich der Glaube in klingender Münze (Geschenke!) auszahlte.