Vorwort

Ich hatte ein bewegtes Leben und habe kaum etwas ausgelassen. Habe – wie Fritz the Cat sagte – ‚mit tapferen Männern gekämpft und schöne Frauen geliebt’. Und dafür bezahlt – vor allem für Letztere! Ich bin nicht besonders begabt, habe jedoch – meiner Meinung nach – eine Stärke: Beharrlichkeit! Und die bringt einen manchmal weiter als Genialität oder eine erstklassige Bildung. Schon seit den Achtzigern verspürte ich den Wunsch, meine Geschichte niederzuschreiben. Keine Ahnung, warum – es war halt so. 

Geboren wurde ich in Wilhelmshaven an der Nordsee, wo ich meine gesamte Jugend verbrachte. Meine Eltern waren einfache Leute, denen mein eigenwilliger Charakter nicht wenig Kopfschmerzen bereitete. Trotzdem unterstützen sie mich, so weit es in ihren Kräften stand. Ich durchlief zahlreiche Schulen und schaffte die Mittlere Reife. Anschließend begann ich meine erste Lehre. Sie dauerte exakt 22 Stunden. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts, nachdem ich die Heimat schon lange verlassen hatte, schrieb ich die Chronik meiner Jugend an der Nordseeküste auf. Was als Sammlung fotokopierter Blätter begann, entwickelte sich später zu einem richtigen schönen Buch, das – dank der Hilfe meines Freundes Horst – bei dessen Edition Temmen Bremen herauskam. Und warum hat er es gedruckt? Weil es so herrlich bescheuert war, wie er sagte! Wilhelmshaven von A bis Z war in meiner Heimatstadt ein echter Hit! Kein Interesse an Wilhelmshaven? Gemach! Die Schwarte beschäftigt sich eher am Rande mit der Stadt am Jadebusen. Vor allem geht es um das Heranwachsen in den 50er und 60er-Jahren. Und da meine Altersgruppe bundesweit einen ähnlichen Werdegang teilt, kann man mit Fug und Recht sagen: Wilhelmshaven war überall! Wie nannte es der Kulturdezernent der Nordseestadt so schön? Oral History der 50er und 60er aus der Sicht eines Arbeiterkindes. Dem bleibt nichts hinzuzufügen.

Im Alter von neunzehn Jahren verließ ich meinen Geburtsort und zog nach West-Berlin. Mitten hinein in den gesellschaftlichen Umbruch, der sich Ende der 60er dort in besonders krassem Ausmaß vollzog! Über eine Lehre und den zweiten Bildungsweg ging es an die Uni. Ich studierte Geographie an der Freien Universität und schaffte sogar einen Abschluss.  Später brachte ich es gar noch zu einem Doktortitel der Philosophie. Mitte der 70er begann meine ‚Reisekarriere’, damals noch als Hippie, die mich durch die halbe Welt führte. Habe anfangs schlecht gewohnt und wurde mit schrottreifen Flugzeugen und Bussen durch die Gegend geschaukelt; später wurde es etwas besser … Das Geld dafür verdiente ich mit diversen Jobs: Mal schön, mal weniger schön. Mal gut bezahlt, mal zu einem Hungerlohn … Mein gegen Ende der 70er begonnener Handel mit ‚Asiatika’ war anfangs mühsam. Im Laufe der Jahre erwies er sich als zunehmend erfolgreich. Später kamen Jobs als Reiseleiter dazu. Teil 2 meiner Lebenserinnerungen habe ich unter dem Arbeitstitel ‚Ich, Hasi, Uschi Obermaier‘ niedergeschrieben. Der Titel mag befremden und es sei vorausgeschickt, dass es meinerseits keinerlei negative Gefühle gegenüber Uschi Obermaier gibt. Von Hass ganz zu schweigen. Sie steht nur stellvertretend für eine bestimmte Sorte von Leuten, mit denen ich in einigen Punkten nicht übereinstimme. Erstaunlicherweise kennen viele Leute heute die Dame gar nicht mehr. Das zeigt, wie die Zeit über uns hinweg gegangen ist. 1996 sagte ich Berlin Ade! und wanderte nach Myanmar aus.

Burma! Myanmar! Das schönste Land der Welt! 1977 war ich das erste Mal dort. Es haute mich um! Ich fühlte sofort, dass ich mein Traumland gefunden hatte. Die Leute waren unglaublich nett und freundlich. Einiges erinnerte mich an meine Kindheit in Wilhelmshaven. Anderes wiederum an die DDR! Damals befand sich Burma noch auf dem ‚burmesischen Weg zum Sozialismus‘. Ein Pfad, der letztendlich in die wirtschaftliche Katastrophe führte. Der Gleichmut, mit dem die Leute dort die widrigen Lebensumstände hinnahmen, beeindruckte mich. Wie auch immer: Seit jenem ersten – nur einwöchigen! – Besuch hatte ich den Wunsch, dort zu leben! Doch es sollte noch 19 Jahre dauern, bevor er sich realisierte.  Ich begann einen kleinen Handel mit burmesischen Artikeln, vor allem die tollen Marionetten dort hatten es mir angetan. Schrieb sogar ein Buch darüber. Dass ich jedoch einmal darüber promovieren könnte, hätte ich mir aber wirklich nicht vorstellen können. Doch das trifft auch auf anderes zu! So z. B. dass ich dort mein Glück gefunden habe. Nun lebe ich seit fast fünfundzwanzig Jahren im ‚Goldenen Land‘, wie es die Burmesen selbst nennen. Womit ich Migrationshintergrund habe, um es zeitgemäß auszudrücken. Ich kann also mitreden! Der dritte Teil meiner Lebenserinnerungen wird den Titel 40 Jahre in Burma tragen und  sich mit meinem Leben in Myanmar beschäftigen. Keine Sorge, ist schon in Arbeit. Auszüge daraus finden sich im Kapitel Burma/Myanmar. 

Meine Bücher sind – so weit sie mein Leben betreffen – provokant und politisch unkorrekt. Ich wünsche dem geneigten Leser trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen? – viel Spaß bei der Lektüre. Und freue mich auf Resonanz.

Axel Bruns

Kurz zur ‚Bedienungsanleitung‘: Durch Anklicken der einzelnen Felder (Wilhelmshaven etc.) im Bruniversum-Bild auf der Startseite gelangt man direkt dorthin. In allen Texten finden sich blau markierte LINKs (ähnlich wie bei Wikipedia). Beim Anklicken erfährt man dann mehr darüber. Und findet weitere LINKS. Mit ihrer Hilfe kann man das Bruniversum erkunden. Und manchmal ganz erstaunlich Sachen finden … Diese LINKs entstammen überwiegend meinen Büchern. Sind aber dann auch nur kurze Auszüge. Ein Verzeichnis aller Links findet sich HIER. Um die Suche zu erleichtern, habe ich auch den Index nach Schlagworten geordnet: Allgemeines, Berlin, Burma, Wilhelmshaven und Reisen. In den BLOGS finden sich regelmäßig neue Beiträge. Wer mehr wissen will, wende sich bitte vertrauensvoll an mich.