Gute Geschäfte

Niemals vergessen: Bargeld lacht!!

Das Reisen in Asien war zwar schön, jedoch auch kostspielig. Ich hatte meine eigene Milchmädchenrechnung aufgemacht. Wenn ich zu Hause bleibe, gebe ich auch Geld aus. Und es ist schließlich egal, ob man das dort oder unterwegs tut. Das ideale Budget war zehn Mark pro Tag. Es ist mir etliche Jahre lang gelungen, es einzuhalten: Inklusive Fahrtkosten, Unterkunft und Verpflegung! Auch wenn man mal etwas länger an einem billigen Ort (Strand!) bleiben musste, um den Schnitt wieder unter die magische Grenze zu drücken. Allerdings gingen die Flugkosten extra. Am Ende kam doch immer eine ganz schöne Summe zusammen. Was tun? Natürlich konnte man das nötige Geld mit Arbeit verdienen. Doch das schien mir uncool. Neckermannmäßig! Daher kamen clevere Leute auf die Idee, in Asien Sachen einzukaufen. Und daheim mit Riesengewinnen zu verscherbeln. Und so einen Teil der Kosten wieder reinzuholen.

Zu diesen schlauen Kerlchen gehörte auch ich. Es bedurfte einiger nachstehend beschriebener – weniger gelungener –Versuche. Aber dann hatte ich es tatsächlich geschafft. Wie, erfahrt ihr im Folgenden. Indien war lange mein absoluter Favorit. Kein Land war wie Indien und das trifft sicher heute noch zu! Ich habe dort wunderbare Reisen gemacht und tolle Dinge gesehen. Doch Reisen war teuer, selbst in einem Billigland wie Indien. So war ich wie viele andere ‚Traveller’ auch dauernd auf der Suche nach guten Geschäften.

Manche machten es sich allerdings etwas zu einfach: Sie handelten mit Dope (sei es nun Shit, Opium, Morphium oder sonst was). Das kostete mancherorts weniger als eine Flasche Bier in den Herkunftsländern der Hippies. Zudem bietet es den Vorteil, dass bereits sehr kleine Mengen gute Preise erbringen. Kostete allerdings eine Menge Nerven! Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten: In den asiatischen Ländern wurde Drogenhandel oft drastisch bestraft. Wobei es ein Unterschied war, ob die Übeltäter einheimische Konsumenten (wie Opiumraucher) oder Ausländer waren. Wohl nicht zuletzt deswegen, weil einige Marktteilnehmer (z. B. der Schah!) nicht daran interessiert waren, sich das lukrative Geschäft von Hippies kaputtmachen zu lassen. Andere wiederum bedienten sich gern ihrer als Transportmittel: Die Hippies kostete es schlimmstenfalls das Leben, den Lieferanten nur die Ware. Und so floss ein Strom von Drogen im Ameisenverkehr Richtung Westen. Näheres dazu im Text. Eine weniger lebensbedrohliche, nichtsdestoweniger strafbare Art der Reisekassenaufbesserung war der Scheckbetrug, an dem ich mich selbst versuchte. Vor dem entscheidenden Schritt jedoch zurückscheute – glücklicherweise! (Siehe: Money for nothingDie Robert-Weide-Story). Wahrscheinlich hielt damals ein Schutzengel seine Hand über mich. Auch als Scheckbetrüger konnte man leicht in einem der berüchtigten Gefängnisse Asiens, wie dem Bangkok Hilton, landen. Und dann gab es da noch die

Grauzone des – sagen wir – halb-kriminellen Handelns, in der ich tätig wurde. In den asiatischen Herkunftsländern waren Kauf und Verkauf von Produkten der Markenpiraterie (Rolex-Uhren, Louis-Vuitton-Taschen usw.) nicht strafbar. In Europa hingegen schon. Man verstieß gegen Copyright-Gesetze, doch das kostete nicht das Leben. Gewöhnlich kam man mit einer (teilweise empfindlichen) Geldstrafe davon. Und die Markenpiraten verstehen es, ihre Interessen zu wahren. Nicht selten werden z. B. in Thailand die Vertreter der betroffenen Firmen oder der ausländischen Justiz massiv bedroht, wenn sie versuchen, diesen Milliardenmarkt trocken zu legen. Menschenhandel (vor allem Mädchenhandel) war für gewöhnliche Traveller eine Nummer zu groß. Und die Geschäftspartner in diesem Umfeld ein anderes Kaliber als irgendwelche Freaks daheim, die einem ein paar Gramm Dope abnahmen.  Das hinderte jedoch den einen oder anderen nicht daran, einer exotischen Frau den Weg ins Ausland zu ebnen. Es begann mit Thainutten, die man gegen einen Obolus und einen Freebie nach Singapore begleitete. Und endete mit solchen, die man mit nach Hause nahm. Nicht selten aus vermeintlicher Liebe … 

Bevor es in Asien ans Geld verdienen geht, gilt es, sich ein paar grundsätzliche Weisheiten zu eigen zu machen. Die kann man an zahlreichen Orten finden. Oft in humorvoller Form dargestellt. So z. B., dass Bargeld lacht. Oder dass beschädigte Waren sofort ins Eigentum des Kunden (siehe Fotos). Und keine Illusionen hinsichtlich der Lucky Cat Maneki-neko, die überall in Ostasien den Kunden zuwinkt. Das ist keine freundliche Begrüßung, sondern soll lediglich den Zaster reinlocken! Und diese Kaufleute vergessen nie. Genau so wie Frauen und Elefanten. Einmal einen schlechten Eindruck hinterlassen – der bleibt für immer. Auch wenn du meinst, es hätte keiner was gemerkt. Merke: Auch ein Furz, den du unter Wasser lässt, kommt irgendwann an die Oberfläche! Doch jetzt kann es endlich losgehen mit der Bereicherung.