Drogen (bewusstseinserweiternde)

Journey to the center of the mind

Leave your cares behind, come with us to find the pleasure of a journey to the center of the mind! Für mich war  Journey to the center of the mind von Ted Nugents Amboy Dukes der Drogensong schlechthin. Schon bei meinem ersten Besuch in Berlin wurde ich mit Drogen konfrontiert. Meine Gastgeber in der Kottbusser Straße rauchten vor meinen Augen Shit und lachten lauthals, als ich sie warnte und fragte, ob sie gar keine Angst hätten, abhängig zu werden. Kam mir vor wie ein Idiot! Nach meinem Umzug dorthin dauerte es nicht lange, bis ich selbst in der Drogenszene heimisch wurde. Ich habe es bis heute nicht bereut und bin auch nicht abhängig geworden! 

Doch beginnen wir ganz unten. Das größte Elend konnte man am U-Bahnhof Kottbusser Tor sehen: in den unterirdischen Zugängen hingen Schnüffler rum, der absolute Bodensatz der Drogenszene – weiter abwärts ging’s nicht mehr. Dagegen waren die Fixer ja sozial gesittet … Überall lagen leere Dosen mit Pattex und Verdünner rum und die – teilweise erschreckend jungen – Schnüffler beiderlei Geschlechts lehnten mit glasigem Blick an der Wand und fragten jeden, ob er mal ‘was Kleingeld’ habe. „Haste mal ’ne Mark?“ kam erst später, so viel hätte damals keiner gegeben.

In der Zeitung 883, ‚Zentralorgan’ des Zentralrats der umherschweifenden Haschrebellen, wurden damals regelrechte Drogentestberichte veröffentlicht: Was ballert besser – STP oder DOM? Warum nicht mal Tollkirschen probieren? Oder Mutterkornsamen rösten? Psilocybin? Oder vielleicht Mescalin? Immer getreu unserem Motto: Mit Haschisch, Speed und Heroin für ein freies Westberlin! Oder es den Bauern im legendären alten Russland nachtun: Wenn der Adel seine Parties veranstaltete, nahmen die vornehmen Herren auch gern psychedelische Pilze zu sich. Die Bauern 

standen schon gierig draußen vor der Tür und warteten, dass sich die Herrschaften erleichterten: Sie ließen sich von denen direkt in den Mund pissen, weil im Urin jede Menge der psychedelischen Substanzen enthalten waren und sie so gratis auf die Reise gehen konnten. Wie die Damen das gehandhabt haben, ist mir unbekannt – kann mir schlecht vorstellen, dass es eine Dame zuließe, wenn sich ein Bauer unter sie legt, um den Urin aufzufangen. Aber vielleicht die Bäuerinnen? Auf jeden Fall mal eine gute Idee für eine Pissorgie! Wie auch immer – es blieb die Qual der Wahl … Beneidet habe ich – neben Graf Berghe von Trips, versteht sich – damals den ‚Erfinder’ von LSD: Der hieß Albert Hoffmann und war ausgerechnet ein Schweizer. Der ehrenwerte Chemiker synthetisierte die Droge m. W. während des Zweiten Weltkrieges und unternahm einen Selbstversuch, wobei er heftig überdosierte. Als akribischer Wissenschaftler schrieb er genau auf, was er erlebte. Besonders beeindruckte mich der Abschnitt, in dem er beschrieb, wie er völlig stoned mit dem Fahrrad von seiner Arbeitsstätte nach Hause fuhr. Hoffmann hat Generationen von Studenten darüber berichtet; unter ihnen war auch meine Gespielin Frau Brader aus Zürich, die diese Schilderung aus erster Hand echt faszinierend fand. …