Werfen wir einen Blick auf eine in den 80er-Jahren erschienene Zusammenfassung deutscher S. der Firma Polydor (‚Glorreiche Oldies – das Schönste der 50er & 60er‘)! Auf dieser neudeutsch Sampler genannten Vierer-CD finden sich insgesamt 72 Titel, vorgetragen von 57 verschiedenen Interpreten (einige im Duett!). Nehmen wir zuerst die Muttersprachler unter die Lupe: 38,5% (22 Personen) trugen hierzulande gebräuchliche vollständige Namen wie Friedel Hensch oder Gerd Böttcher. 5,3% (drei Damen) begnügten sich mit einem deutschen Vornamen: Dorthe, Manuela, Conny. 12,3% (sieben Personen/Gruppen) trugen englische Namen wie Ted Herold, Tommy Kent oder die Ricky Boys. 3,5% (zwei Bands) waren mit hoher Wahrscheinlichkeit Landsleute von uns, nannten sich aber ‚Die Original Kilima Hawaiians‘ o. Ä.! 7,0% (vier Gesangskünstler) waren Deutschsprachige, die sich südländische Namen (z. B. Caterina Valente, Rex Dildo) zugelegt hatten. 3,5% (zwei Sängerinnen) waren mit einiger Wahrscheinlichkeit französische Muttersprachler (Angele Durand, M. Baptiste). 3% (drei Personen) kamen vom Balkan oder aus Italien (meckert da wer?): Ivo Robic, Melina Mercouri, Nana Gualdi.
3,5% (zwei Künstler) kamen aus völlig exotischen Gefilden (Blue Diamonds/Indonesier, Sachiko Nashida/Japanerin, die vermutlich das erste ‚coming out‘ der deutschen Schlagergeschichte lieferte: Die Seligkeit liegt immer am anderen Ufer. 5,3% (drei Personen) waren Amerikaner: Connie Francis, Gus Backus, Bill Ramsey. 5,3% (drei Frauen) stammten aus Skandinavien (Bibi Johns, Siw Malmkvist, Gitte). 1,8% (eine Person) war Lou van Burg. Somit waren fast zwei Drittel der Interpreten mit hoher Wahrscheinlichkeit deutsche Muttersprachler. Davon hatten jedoch mehr als 30 % einen englischen Namen angenommen. Unklarheit besteht bei einer Person mit französischem Namen (Suzanne Doucet) sowie einer Weiteren, die sich zwar ‚Deutscher‘ nennt, aber den artfremden Vornamen ‚Drafi‘ trägt. Ähnlich verhält es sich mit einer gewissen Lys Assia, deren Namen auf baskische Herkunft hinweisen könnte. Diese Gruppe stellt 5,3% der Interpreten. Rechnen wir sie noch den Deutschsprachigen zu, wächst deren Anteil auf 72,5%. Nicht klar zuzuordnen waren drei Interpreten (5,3%), die verdientermaßen schon längst in der Versenkung verschwunden sind.