Der Tripperkönig vom Wedding

Why does it hurt when I pee? It must have jumped from the toilet seat and grabbed my meat!

Why does it hurt when I pee? I got it from my toilet seat! It jumped right up and grabbed my meat… My balls feel like a pair of maracas! Aaaaaaaaahh, Woooooaaahh!’. Also sang Frank Zappa. … Die Realität war weniger lustig und recht schmerzhaft. Die Zonenweiber hatten null Hemmungen, die waren fast wie wir Männer: Wenn die was zum Bumsen brauchten, holten sie es sich an der nächsten Ecke! Nicht wenige Ausländer, die in Westberlin kein Bein an Deck kriegten, nutzten das schamlos aus. Die ganz jungen Dinger vom Alex oder aus dem Café Moskau ließen sogar für ’ne besonders originelle Plastiktüte (Armani!) die Schlüpfer runter – es mussten nicht mal ein Paar Nylonstrümpfe sein! Wie schön, wenn man sein Hobby zum Beruf machen kann … Die Fidschis genannten Gastarbeiter aus SO-Asien besaßen allerdings keine Westkohle und waren somit für die Ostmädels uninteressant. Meine Freundin war zwar nicht so eine Semiprofessionelle, aber auch sie ließ nur ungern eine Gelegenheit aus. Während unserer kurzen Beziehung fing ich mir fünfmal einen Tripper ein! Lag vielleicht auch daran, dass ich selbst nicht ganz treu war – aber ich war ja schließlich ein Mann! Und so kam es zu einer klassischen Pingpong-Infektion. Schnell hatte ich im Kreis der Kumpels den Ruf des ‚Tripperkönigs vom Wedding’. Kaum ‚geheilt’, ging es wieder von vorn los. Ätzend! Musste zum Gesundheitsamt, weil Molly mich beim Ostberliner Seuchenamt (!) als Infektionsquelle genannt hatte – ich war verseucht! Muss man sich mal vorstellen: Man konnte nicht in den Osten telefonieren. Doch dass man ‚geschlechtskrank’ war, das teilten die sich gegenseitig mit. Meine Ausrede, dass die Infektionsquelle auf einer Toilette (s. o.) liegen müsse, wurde mit einem müden Lächeln quittiert. Einmal traf ich beim Gesundheitsamt Wedding gar eine ehemalige Klassenkameradin aus Gabbes Privatschule, die angeblich kein Wässerchen trüben konnte. In Wirklichkeit ging Kirstin heimlich anschaffen und musste ihren Bockschein erneuern lassen. …