Alexanderplatz, Ostberlin … Bekannt aus der Literatur, Film, Funk und Fernsehen! Mein erster Besuch dort datiert vom Winter 1970. Tagesausflug von West-Berlin! Hauptattraktion des Alex war eine ziemlich realsozialistisch aussehende Weltzeituhr, die offenbar für viele Besucher ein Anziehungspunkt war. Während der drei Minuten, die wir davor standen, ließen sich dort mindestens hundert Leute fotografieren. Offenbar gab es sonst nichts, was das Fotografieren lohnte. Oder sie wollten wenigstens vor den Namen der Städte fotografiert werden, die sie im Leben nie sehen würden. Weiterhin war da noch ein Brunnen im Hallenbadlook, auch ein beliebtes Motiv. Der Wind pfiff über den leeren Platz und es war saumäßig kalt. Überall lungerten irgendwelche Uniformierten rum und guckten böse – abartig! Wir beschlossen, zum Café Moskau zu gehen: Da sollte angeblich schwer was los sein. Vielleicht gab es da sogar eine Tasse halbwegs genießbaren Kaffee. Das Ding genoss schließlich Weltruhm, sozusagen ein sozialistisches Café Sacher! Leider durften wir nicht rein: Keine Reservation! Man fasste sich an den Kopf! …