Gabbes Lehranstalten

Das beste Zeugnis meines Lebens!

Auf meinem Konto waren über viertausend Mark und ich sah der Zukunft bei Gabbes Privatschule an der Assmannshauser Straße entspannt entgegen. … Bei Gabbe lief es gut, ich war Klassenprimus! Endlich wurde mein Talent gewürdigt! Unter den Mitschülern gab es eine ganze Reihe früh gescheiterter Existenzen. So der missratene Sohn eines Senators. Aber auch vielversprechende Talente wie mich! An die Mitschüler erinnere ich mich nur schwach. ‚Tiger’ Meier dagegen habe ich bis heute nicht vergessen. Das bayrische Urviech spielte beim Berliner Schlittschuh Club (oder war es BSC Preußen?) …

Bei Gabbe schaffte ich übrigens das beste Zeugnis meines Lebens (siehe Fotos). Was für ein Unterschied zum schlechtesten Zeugnis meines Lebens, dem Abgangszeugnis von der Mittelschule (in Klammern!). Mathe: sehr gut (mangelhaft), Englisch: gut (ausreichend), Deutsch: gut (ausreichend), Geschichte: sehr gut (befriedigend), Erdkunde: sehr gut (gut), Physik: gut (mangelhaft), Chemie: gut (ausreichend), Biologie: gut (befriedigend)      

Macht summa summarum einen Notenschnitt von 1.625 bei Gabbe, während ich in der Mittelschule in den bei Gabbe gelehrten Fächern nur 3.75 erreichte! Mein Gesamtschnitt in der Mittelschule liegt allerdings bei 3.55, denn meine starken Fächer (Religion und Sport!) gehen nicht in den Schnitt mit ein … In Mathe war ich während der gesamten Mittelschulzeit ein stabiler Fünfer. Habe nur einmal eine 3 geschafft – bezeichnenderweise, als es um kaufmännisches Rechnen ging. Dass ich bei Gabbe eine 1 geschafft habe, verstehe ich bis heute nicht … Selbst am superleichten Berlin-Kolleg brachte ich es nur auf eine 4! Alles in allem scheine ich demnach kein Genie zu sein …    

... und das schlechteste!