Reiseleitungen in Myanmar

Die 16 Träume des Königs von Koshala: Wenn die Frauen die Männer ausschimpfen, geht bald die Welt unter!

(deutsch/englisch), als Ratgeber von mir selbst seit 2011 herausgegeben, 110 Seiten

Seit Beginn der 90er-Jahre habe ich Studienreisen für viele große Reiseveranstalter aus Deutschland und der Schweiz in Asien geleitet. Daneben viele privat organisierte Reisen. Auf diesen Reisen wurde ich meist von einheimischen Reiseleitern begleitet. Mein Schwerpunkt lag zweifelsohne in Myanmar. Mir fiel bald auf, dass meine Kollegen zwar oft ein großes Wissen besaßen, aber nicht in der Lage waren, es den Kunden in verständlicher Art und Weise zu vermitteln. Dafür gibt es verschiedene Gründe: unterschiedliche Kulturen und Mentalität, unzureichende Ausbildung, mangelnde Sprachkenntnisse. Allerdings machte die Freundlichkeit der ‚local guides‘ viel wett, sodass fachliche Mängel von den Kunden nicht als gravierend wahrgenommen wurden.

Bei Bestechungen NIEMALS vergessen: Immer nur eine Seite bestechen!
So wird's NICHT gemacht!

Ein generelles Problem besteht nach meiner Erfahrung darin, dass Burmesen – wie viele Asiaten – ganz anders denken, als Menschen aus dem Westen. Dies hat Philip Roth wie folgt ausgedrückt: ‘In the West, nothing matters and anything goes. In the East everything matters and nothing goes’. Wobei Ersteres seit dem seit langem anhaltenden Niedergang des Westens nicht mehr unbedingt zutrifft. Auch Kipling wies in der ‚Ballad of East and West‘ auf diesen Gegensatz hin und kam zu dem Schluss: ‚For East is East and West is West – and never the twain shall meet!‘. Das mag sich im Zeitalter der Globalisierung langsam ändern. Aber noch sind die Unterschiede quicklebendig.

Schon besser!
Auch wenn Burmesen gesellige Menschen sind - SO NICHT! Gegeneinander anschreien kommt bei den Kunden nicht gut an.

Menschen aus dem Westen sind von Kind auf im analytischen Denken geschult. Asiaten hingegen verfügen oft über ein ganzheitliches Weltbild und haben Probleme mit der analytischen Betrachtung. Sie sehen immer das große Ganze, während man im Westen in der Lage ist, einen Betrachtungsgegenstand in kleine Teile zu zerlegen und separat zu analysieren. Laotse wird folgendes Zitat zugeschrieben: ‚Alles, was eins ist, ist eins. Und alles, was nicht eins ist, ist auch eins!‘. Das trifft es ganz gut. Für die westliche Denkungsweise ein eklatanter Widerspruch. Doch lassen wir das, ich bin kein Philosoph, sondern ein Geograph mit kulturellen Interessen.

Immer schön Abstand halten, dann haben die Kunden mehr davon!

Lange Zeit habe ich Reiseleiter ausgebildet, Lehrgänge gemacht und Berufsanfänger auf meinen Reisen trainiert. Während meiner Trainingsseminare hatte ich mir viele Notizen gemacht. Seit langem spukte mir die Idee im Kopf, das alles einmal zusammenzufassen und zu veröffentlichen. So entstand mein Ratgeber, der sich bei den einheimischen Kollegen großer Beliebtheit erfreut. Allerdings drängt sich mir der Eindruck auf, dass viele sich den Ratgeber nur flüchtig gelesen haben. Andere wiederum haben ihn wohl nicht verstanden. Trotzdem ich mich bemüht hatte, meine Formulierungen so einfach wie möglich zu gestalten. Jedoch weiß jeder, der sich mit solchen Dingen schon einmal beschäftigt hat, dass Vereinfachungen ihre Grenzen haben. Zumal, wenn es um relativ komplizierte Themen wie z. B. den Buddhismus geht.

 

Das buddhistische Universum aus der Vogelperspektive
Souvenirs, Souvenirs, kauft ihr Leute, kauft sie ein, denn sie sollen wie das Salz in der Lebenssuppe sein (Bill Ramsey)

Der Ratgeber ist wie folgt aufgebaut: Zuerst einmal wird gefragt, was denn eigentlich ein Reiseleiter ist, und was man von ihm/ihr erwartet. Englisch und Körpersprache werden näher betrachtet, dann die Erwartungen der Reisegäste untersucht. Die leidige Schuhfrage rundet dieses Kapitel ab. Dann geht es um die Gäste. Was gefällt ihnen in Myanmar und was gefällt ihnen nicht? Die Umweltproblematik wird angesprochen, ebenso wie Missverständnisse und Probleme mit Gästen. Auch die Souvenirhändler, die den Reiseleitern oft das Leben schwer machen, sind Thema. Anschließend wird das Thema Agentur abgehandelt. Hier geht es darum, dass uns die Agentur ihre Kunden schickt, und die Reiseleiter ihr gegenüber zu absoluter Loyalität verpflichtet sind. Es folgt das Kapitel Besichtigungen, in denen ich Tipps für die Auswahl des Vortragsortes, die Position bei Vorträgen usw. gegeben werden. Weiter geht’s mit Tipps für die Vorträge selbst, Stichworte sind Aufbau, Roter Faden, Eselsbrücken etc. Diese Kapitel betreffen alle die eigentliche Arbeit des Reiseleiters.

Die leidige Schuhfrage!
Fußabdruck - Wer den erklären kann, hat's schon weit gebracht!

Im anschließenden Kapitel Buddhismus versuche ich, den Kollegen einen Eindruck zu vermitteln, wie man dieses Thema so abhandelt, das westliche Zuhörer es auch verstehen. Über die Lebensgeschichte des Buddha geht es zu den Grundzügen seiner Lehre und Themen wie Stupa, Fußabdruck des Buddha, den Pali-Kanon usw. Es folgen Kapitel über Astrologie und Geisterglaube. Praktische Beispiele für Führungen an verschiedenen Orten in Myanmar folgen. Das Kapitel Ablauf der Reise beschäftigt sich mit dem Geldwechsel, den Hotels und den Restaurants. Im Kapitel Transport geht es um Busse, Flugzeuge und andere Transportmittel. Sonstiges enthält Informationen zu den Themen Shopping und Fotografieren. Ein umfangreicher Statistikteil schließt den Ratgeber ab.

Das buddhistische Universum im Querschnitt