Da sich die Gewerkschaftsvertreter unter dem Schutz der Bullen wussten, weigerten sie sich standhaft, uns, das revolutionäre Volk, zu begleiten. Doch wir wussten uns zu helfen: Dann fahren wir eben ohne die zum U-Bahnhof Ullsteinstraße, von wo aus wir zum Wohnheim marschierten. Dort wurden griechische Gastarbeiter wie Tiere gehalten und mussten für Hungerlöhne knechten: 16-Stunden-Tag bei vollem Lohnraub, sozusagen! Unmenschliche Zustände, denen wir nicht tatenlos zusehen wollten. Vor dem Tor der Unterkunft wartete schon die Staatsgewalt. Es gelang mir, die Anerkennung der Genossen zu gewinnen, indem ich bemerkte, dass der Stoßtruppführer wie Gestapo-Müller aussah! Wir skandierten unsere Losungen: ‚Nieder mit ARWA! Arbeiterrechte für alle!’, ‚Hoch die internationale Solidarität’ und sangen die Internationale. Irgendwann erschienen ein paar der Gastarbeiter auf der Terrasse des Wohnheims – und was riefen sie? „Ha Ho He – ARWA ist O. K.!!“ Ein schlagender Beweis für den Erfolg der Gehirnwäsche des Schweinesystems. Oder die Pigs standen mit der Knarre im Anschlag hinter den armen Kerlen. Offen gesagt: Mir schien, dass die Leute besser wohnten als wir selbst. Doch hier ging’s schließlich ums Prinzip!