Anschwimmen Südstrand bei 17°

Südstrand

Zwei Klassetorten auf der Südstrand-Promenade

Neben Geniusbank und Klein Wangerooge einer der drei Strände von W’haven. Er war kein Strand im eigentlichen Sinne, denn er bestand im Wesentlichen aus einer Liegewiese vor dem Deich, auf dessen Krone eine im Sommer viel befahrene Autostraße verlief. Aber er war ein ganz besonderer Strand: der einzige Südstrand an der gesamten Nordseeküste! Erstaunlicherweise reisten sogar Leute aus dem Ruhrgebiet an, um dort Urlaub zu machen. Daher gab es dort einige kleine Hotels, die solch lyrische Namen wie Lachs, Seerose usw. trugen. Um die Illusion eines Strandes perfekt zu machen, durften sich die Badegäste dort auch einen Strandkorb mieten. Wenn einen der Durst überkam, konnte er im Restaurant Schwalbennest

gelöscht werden. Als Banter Jung verstand ich nie, warum überhaupt jemand dort zum Baden ging (vielleicht wegen des Seewasser-Planschbeckens?), denn es war allgemein bekannt, dass sich unweit des Südstrands ein Abwassersiel befand, so dass man nicht selten beim Schwimmen alte Bekannte wiedertraf. Das Problem verfolgte die Stadtverwaltung auch noch im 21. Jahrhundert. Da ging es im Jadebad schon erheblich hygienischer zu. Am Ende der S.-Promenade lag die Strandhalle, die (neben Abtanzbällen) zahlreiche gesellschaftliche Höhepunkte der Jadestadt gesehen hat. Einer von ihnen war der Auftritt Evelyn Künnekes im Jahre 1956. Auch die üppige Diva ließ es sich nicht nehmen, am Südstrand ein Bad zu nehmen …