Eine ‚menschenwürdige’ Wohnstätte war für mich in erster Linie eine mit Innentoilette oder gar Bad. So träumte ich wie alle Bruchbudenbewohner den Traum vom Innenklo! Gemeinhin verlief die ‚Lokuskarriere’ armer Neuberliner in folgenden Abschnitten: Stufe 1: Abtritt auf dem Hof – blieb mir zum Glück erspart. Stufe 2: Klo im Haus: Bis zu zehn Mietparteien teilten sich vier Klos auf dem Dachboden/Keller (siehe Foto). Stufe 3: Donnerbalken auf halber Treppe für die (in der Regel zwei) Mieter einer Etage. Meine Freunde Günner und Susanne hatten Glück, denn deren Mitbenutzer hatte seine Wohnung bereits renoviert. So benötigte er die Örtlichkeit ‚halbe Treppe’ nicht mehr. Damit war fast schon Stufe 4 erreicht: das Außenklosett exklusiv für eine Mietpartei und nur einen Schritt entfernt von Stufe 5: Der Innentoilette, Traum aller Abortraumatisierten. Der Traum wurde wahr: Und zwar nach dem Umzug in eine Ladenwohnung im Wedding – wenn auch im Zeitlupentempo! …