Irgendwann verschlug es ihn in den Puff nach Dose, wo er mit seiner Frau auf der Bühne bumste, obwohl beide aus ästhetischen Gründen eigentlich wenig geeignet waren, die Phantasie der Zuschauer anzuregen. Aber sie waren verheiratet und durften das deshalb! Später verschlug es ihn ins Blue City, auch da half er gelegentlich noch bei der Sexshow auf der Bühne aus, wenn Not am Mann war. Damals fuhr er einen echt geilen roten Schlitten, keine Ahnung, wie er sich den leisten konnte, denn er war allgemein als ‚Ole ohne Kohle‘ bekannt. Auch im dritten Jahrtausend mischte O. noch munter mit: Auf einem Treffen des M. C. Highway Driver in W’haven im Industriegelände West traf ich ihn wieder. Unter seinem Hells-Angels-Motorradhelm lugte keck ein geflochtenes dünnes graues Zöpfchen hervor, er trug eine Haribojacke mit Fransen am Ärmel, und vor dem Vereinsheim stand seine schwere Maschine: Eine 50-cc-Zündapp Combinette mit Fuchsschwanz – einmal Rocker, immer Rocker! Mitte 2007 erreichte mich die traurige Nachricht, dass man im Reinhard-Nieter-Krankenhaus O.s lebenserhaltenden Systeme abgeschaltet hatte: So endete ein buntes Leben mit zahlreichen Höhen und Tiefen – Ole, wir werden dich nie vergessen!