Irgendwann wurde es langsam ernst mit der Diplomprüfung: Mein BAföG war vor zwei Jahren ausgelaufen, die Revolution ließ auch auf sich warten und zwanzig Semester an der FU im Fach Geographie waren nicht gerade wenig. … Daher meldete ich mich 1982 zur Prüfung an! Nun war ich nicht nur unbegabt, sondern auch faul. Die Frage: Wie schafft man es trotzdem? Meine ausgeklügelte Strategie sah wie folgt aus: Erst mal Prüfung in den Starfächern Tamilisch und Entwicklungssoziologie. Für Letztere quälte ich mich gar durch den extrem langweiligen Max Weber. Grauenhaft! Aber es zahlte sich aus: Start mit zwei Zweien geglückt! Dann Anthropogeographie: Da waren meine Leistungen nicht so super. Doch immerhin wurde die Diplomarbeit über den Tourismus an der Ostküste Sri Lankas mit ‚Gut’ bewertet. Die Prüfung bei Prof. Frido Bader ging auch halbwegs glatt über die Bühne. Das bedeutete eine Drei in der Gesamtwertung. Zu schlechter Letzt das Horrorfach: Physische Geographie bei Prof. Kaiser! Alles Pauken und selbst das anschauliche Beispiel vom Frosthub und der Hose half nichts: Ich fiel durch die letzte Diplomprüfung! Scheiße! Doch Kaiser war großzügig. Er bot er mir den letzten freien Platz auf der Ostalpenexkursion vier Monate später an. Da könne ich mir den letzten Schliff holen und würde auch die Prüfung bestehen. Was blieb mir übrig? Musste wohl oder übel mit. Nach zwanzig Semestern möchte man ja auch mal einen Abschluss haben … Drei Wochen im Bus mit irgendwelchen Studis zusammen, der reine Horror! …