In unserem Klassenzimmer angekommen, durften sich jeweils zwei von uns in enge Bänke zwängen (die in der V. Peterstraße stammten lt. Wilhelmshavener Heimatlexikon noch aus dem Gründungsjahr 1900), und da saßen wir nun und wurden unseren Lehrern bzw. Lehrerinnen vorgestellt, merkwürdigen Gestalten, die ganz anders als unsere Eltern aussahen: Der glatzköpfige Herr Bloch, ein begnadeter Schlüsselbundwerfer, der joviale Herr Breitwieser, der raubvogelartige Herr Kaupert und natürlich unsere Klassenlehrerin, das kränklich ausschauende Fräulein Demmer: „Wenn das mal gut geht!“ sagte meine Mutter und tatsächlich gab Frl. Demmer die Klasse nach ein paar Monaten ab und ward bis zum Jahre 2004 nicht mehr gesehen. … Ungelenk kritzelten wir zunächst auf Schiefertafeln (mit einem kleinen Schwämmchen dran …) herum, später malten wir krakelige Buchstaben in Hefte. Jede Schulbank besaß zwei Ablagen für die Brause-Pfannefederhalter und ein Tintenfass für zwei, gefüllt mit billiger, von der Schule gestellter Tinte; später durften wir unsere eigene Pelikan-Tinte mitbringen. An der Wand hingen schöne Bilder von Gegenständen wie Ei, Hase, Apfel usw. mit den Bezeichnungen in Schönschreibschrift darunter. Die Titelhelden unseres ersten Schulbuches waren Willi und Dora, später trat das Lesebuch Die gute Saat an ihre Stelle … Du willst mehr wissen? HIER geht’s weiter!