Und da saßen wir nun und wurden unseren Lehrern bzw. Lehrerinnen vorgestellt, merkwürdigen Gestalten, die ganz anders als unsere Eltern aussahen: Der glatzköpfige Herr Bloch*, ein begnadeter Schlüsselbundwerfer, der joviale Herr Breitwieser, der raubvogelartige Herr Kaupert mit seiner Geige, der immer Kaffeebohnen kaute. Und natürlich unsere Klassenlehrerin, das kränklich ausschauende Fräulein Demmer: „Wenn das mal gut geht!“ sagte meine Mutter und tatsächlich gab Frl. Demmer die Klasse nach ein paar Monaten ab und ward bis zum Jahre 2004 nicht mehr gesehen. Im Sommer jenes Jahres begegnete G. Sudhoff ihr auf dem Wochenmarkt und – wer hätte das gedacht? – sie war quietschfidel! Ihre Stelle nahm Frau Bayer ein, die trefflich mit der Guten Saat umzugehen wusste.
* Übrigens traf ich die Tochter von Herrn Bloch Anfang des 3. Jahrtausends auf der Seidenstraße, wo ich eine Reise leitete. Sie erzählte mir, dass ihr Vater im Krieg Schlimmes durchgemacht habe und früh verstorben sei.