Für uns Jugendliche jedoch gab es etwas, das noch schlimmer als Hochwasser an der Küste war: Hochwasser! Was bedeutete schon eine Antoniflut gegen die Schmach, mit H.- Hosen (d.h. Hosen, die nicht auf dem Schuh aufstießen) in der Schule zu erscheinen? Wie drückte es Goldzahn so lyrisch aus: „Hochwasserhosen sind ein Verbrechen!“ Leider konnten ignorante Mütter gar nicht verstehen, warum der Sohn partout die neue Hose nicht anziehen wollte: „Was ist denn daran so schlimm, wenn man die Socken sehen kann?“ Selbst Mutters energisches Ziehen an den Hosenbeinen vermochte das Problem nicht zu lösen: Die Hosenbeine rutschten immer wieder in die alte Stellung zurück. Geschäftstüchtige Textilfabrikanten erfanden später das Hosenabschluß-Schmuckband, im Zuge der Hippie-Welle im Flower-Design gehalten. Zwar verlängerte es die Hose um die fehlenden drei Zentimeter, jedoch griffen nur Verzweifelte zu diesem letzten Hilfsmittel, wusste doch jeder, dass die scheinbar so schöne neue Hose in Wirklichkeit eine – H.-Hose war …