Als das Hallenbad in der Kieler Straße in den 60er-Jahren eröffnet wurde, war es die Sensation. Bis dahin war es in der Jadestadt nicht möglich gewesen, im Winter zu baden. Es sei denn, man war Eisschwimmer. So ein schönes Bad hatten bis dahin nur wenige gesehen: Durch große Fenster konnte man hinausschauen und am pulsierenden Leben auf der Straße teilhaben. Für die Anwohner der Kieler Straße war es eine preiswerte Gelegenheit, sich mitten im kalten Winter Mädchen im Bikini anzuschauen.
Vor dem Gebäude war ein Riesenparkplatz, daran erinnere ich mich noch. Weiß gar nicht mehr, wie viel Eintrittsgeld damals verlangt wurde. Auf jeden Fall mehr als im Jadepissbad. Entsinne mich aber noch, dass man einen Spind bekam, in dem man seine Sachen aufbewahren konnte. Da konnte wiederum das Jadebad nicht mithalten! An der Kasse bekam man ein Armband mit dem Schlüssel für den Spind, den man beim Baden am Handgelenk trug. Wehe, der ging verloren! Da gab es richtig Ärger. Es gab sogar eine Sauna dort, aber da war ich nie drin! Und einen Friseur sowie Übungsräume für Sportler im Untergeschoss. Aus Platzgründen gab es aber keinen Zehner (wie im Marinebad), sondern nur einen Fünfer. Ging aber auch. Ebenso wie die 25-m-Bahn, die zeitweise für Veranstaltungen des WSC Wasserfreunde gesperrt wurden. Auch ein kleines Becken fehlte nicht – Nichtschwimmer wollten schließlich auch ihren Spaß haben … Es gab sogar eine Tribüne, von wo aus man Sportveranstaltungen zuschauen konnte. Modernen Schnickschnack wie Palmen hast du da allerdings vergeblich gesucht! Immerhin gab es heiße Duschen.