… Prolle besserte sein schmales Einkommen auf, indem er nach Feierabend für Frau Räudigs Kohlenhandlung im Wedding Briketts ausfuhr. Dazu spannte er sich zusammen mit einem Kollegen vor einen Handwagen, auf dem zig Briketthucken standen. Alle vollgepackt mit schwarzen, säuerlich riechenden Ostbriketts. Die trug er hoch zu den Leuten in die Wohnung. Gewöhnlich wurde die Ware im Fensterschrank in der Küche untergebracht. Dieser Service wurde vor allem von Rentnern genutzt, die zu schwach waren, die Kohlen aus dem Keller hochzutragen. Prolle wurde pro Etage bezahlt und bekam die eine oder andere Mark zugesteckt. Der Nebenjob hielt ihn ganz schön auf Trab und ich erinnere mich noch wie gestern an den Tag, als ich mal hochging, um ihn etwas zu fragen. Sein Sohn Theo öffnete die Tür: „Hallo Theo, ist dein Vater da?“‚ fragte ich ihn. Und was sagte der Stippi?: „Ne, Vattan is inne Kohle!“. Musste stark an mich halten, um nicht laut herauszuplatzen. Beeindruckend, mit welcher Selbstverständlichkeit er das sagte. …