Flagge von Afghanistan


Afghanistan

Seen von Band - i - Amir
Ulli Afghan unterwegs nahe Kandahar

 … war zu jener Zeit bekannt als das ‚Kinderschubserland’. Sobald die Einheimischen nämlich ein Auto mit europäischem Nummern-schild sahen, holten sie ihre Kinder. Die schubsten sie dann vors Auto!  … Der Autofahrer konnte sich glücklich schätzen, wenn er genügend Geld übrig behielt, um es bis zum nächsten Konsulat seines Heimatlandes zu schaffen. … Robert Treichler (Der billigste Trip nach Indien, 1977, S. 92) schreibt: ‚Auf der Strecke von Kabul zur Grenze kam es vor, dass Gauner Beutel voll Hühnerblut an den Kühler von ausländischen Autos warfen; im nächsten Dorf stoppten Gauner-Kollegen den Ausländer, behaupteten, er habe jemanden angefahren und forderten Schadenersatz’ – raue Sitten in Afghanistan … Da wir mit öffentlichen Verkehrsmitteln fuhren, brauchten wir uns in dieser Hinsicht keine Sorgen zu machen. Von der Grenze dauerte es nicht lange bis Herat – ganz nette Stadt. Wir hielten uns dort zwei Tage auf, streiften durch die Basare, genossen die exotische Atmosphäre und quatschten mit den Händlern beim Tee über die politische Lage des Landes. Damals war gerade die Regierung von Daud Khan durch den Kommunisten Taraki gestürzt worden, was man im Basar gar nicht so schlecht fand. Die armen Kerle ahnten noch nicht, was ihnen bevorstand: 1978 marschierten die Russen ein und es sollte zehn Jahre dauern, bis unsere Forderung: ‚Rote Armee raus aus dem schwarzen Afghan!’ erfüllt wurde. Fortan ging’s bergab am Hindukusch. …

Taraki - eine Hoffnung weniger ...