ET - Myanmars berühmtestes Orakel


Astrologie in Myanmar

Heiliger Mann und Astrologe am Golden Rock
Planetenstupa, Shwedagon-Pagode

… spielt im Leben der Burmesen eine große Rolle. Einleitend seien erst einmal einige Begriffe geklärt: Astronomie und Astrologie – beide sind vom griechischen Wort astron (Gestirn = alle Himmelskörper wie Sonne, Mond, Sterne) abgeleitet: Die Astronomie ist die Wissenschaft (!) von den Himmelskörpern, die Astrologie die Lehre (!) vom – angeblichen – Einfluss der Sterne auf das menschliche Schicksal. Eine Sonne ist ein selbstleuchtender Fixstern (scheinbar feststehender Stern) um den sich – oft, aber nicht immer – Planeten bewegen. Ein Planet (griechisch: Wanderer) ist demnach ein Himmelskörper, der um eine Sonne kreist. Ein Mond (auch Trabant genannt) schließlich ist ein Himmelskörper, der einen Planeten umkreist (wie z. B. unser Erdmond oder die Saturnmonde). Wenn wir uns also die sog. ‚planetary posts‘ (burm.: gyodaing) anschauen, die um jeden Stupa herum platziert sind, haben wir es wissenschaftlich betrachtet nicht ausschließlich mit Planeten zu tun!

 

Die 8 Sternzeichen in Myanmar

Einleitend sei  erst einmal gesagt, dass die burmesische Astronomie/Astrologie auf alten indischen Erkenntnissen basiert. Die alten Inder hatten jedoch nur eine beschränkte Kenntnis der Astronomie: So waren ihnen nur die 5 (fünf) mit dem bloßen Auge erkennbaren Planeten bekannt: Merkur, Venus, Mars, Jupiter und Saturn. Die jenseits des Saturn gelegenen Planeten (Uranus, Neptun und Pluto) kannten sie nicht: Uranus wurde erst 1781 A. D. entdeckt, die anderen noch später.

Die Erde, der Planet, auf dem wir Menschen leben, wurde von den Indern nicht als Planet betrachtet, sondern galt ihnen als Mittelpunkt des Universums, um den sich scheinbar alles drehte (sog. geozentrisches Weltbild). Somit sind also nur fünf der an den gyodaing verehrten acht ‚Planeten‘ echte Planeten, die restlichen drei sind: der Mond (Trabant der Erde), die Sonne und der ‚finstere Planet‘ Rahu, auf den ich später eingehe. …