1985 machte ich mich mit meiner 15-jährigen Tochter auf den langen Weg von Trincomalee zurück nach Colombo. Der rot-silberne Public Bus Marke Leyland oder Tata fuhr morgens dort ab und erreichte das Ziel an der Westküste nach Einbruch der Dunkelheit. Grund dafür war – abgesehen von der schlechten Straße – nicht zuletzt die Tatsache, dass er im wahrsten Sinne des Wortes an jeder Milchkanne stoppte. Gar nicht weit von Trincomalee, in der Nähe von Kinniyar, nahm der Busfahrer stets Hunderte von irdenen Joghurtbehältern an Bord, die er offenbar mit Gewinn am Zielort verhökerte. Und genau dort stieg ein etwa 50-jähriger dunkelhäutiger und ziemlich finster blickender Mann ein, der eine Behaarung aufwies, die meinen Vater unvermeidlich zu dem Vergleich mit Esau aus der Bibel veranlasst hätte. Und dieser Kerl besaß den prächtigsten Ohrenbart, der mir je untergekommen war. Daniela, die offenbar zum ersten Mal mit so einer extremen Gesichtsbehaarung konfrontiert wurde, flüsterte mir angstvoll zu: „Guck mal, das ist ein Werwolf! Lass uns aussteigen, ich habe solche Angst!“.