Sitzpinkeln und Emanzipation - ein paar Gedanken

In meiner revolutionären Phase las ich gezwungenermaßen viele Bücher. Nicht immer ein Vergnügen. Am besten gefielen mir die Bücher des niederländischen Egomanen Jan Cremer: Ich Jan Cremer und Jan Cremer 2. Er schrieb davon, wie er im Erziehungsheim ‚ … die Kackekrümel vom Rand abpisste’ … – da konnte man sich doch wenigstens was drunter vorstellen und es ausprobieren! Cremer scheint ohnehin besessen von Fäkalthemen, denen er in seinen Schmökern etliche Kapitel widmete. Also muss er es wissen. Wolf Wondratschek fand das von ihm ‚Schelmenroman‘ genannte Werk, wie zu erwarten, scheiße: ‚Ich habe kaum je einen Autor gelesen, der so fröhlich und ausführlich sich weigert, nachzudenken über das, was er sieht und beschreibt’. Dabei schien doch das Buch dieses Kritikers ganz interessant zu sein. Früher begann der Tag mit einer Schusswunde – hätte mein Vater nicht besser sagen können! Allerdings hielt der Titel für mich nicht, was er versprach, und so legte ich es nach ein wenig Querleserei wieder zur Seite.

 

Auf vielen Klos sind mittlerweile Aufkleber zu finden (siehe oben). Sie zeigen links (!) einen Typen, der sich auf natürliche Art und Weise erleichtert – im Stehen! Offensichtlich handelt es sich bei dem Dargestellten um einen Idioten. Nicht nur steht er in ca. 30 cm Entfernung vom Beckenrand statt über dem Becken. Sondern er hält auch sein bestes Stück nicht fest. Stattdessen lässt er es frei baumeln! Kein Wunder, wenn er alles voll pisst! Wahrscheinlich stellen sich Frauen vor, dass wir so pinkeln. Denn sie selbst haben nicht die Möglichkeit, ihren Urinfluss zu steuern, wie wir Männer. Auf der rechten (!) Seite ein Mann, der sich brav hingesetzt hat. Offensichtlich ist er nicht besonders gut bestückt, denn der Schniedel hängt frei in der Luft. Meiner hingegen stößt leicht mal an den Beckenrand. Was nicht nur kalt, sondern auch ausgesprochen unappetitlich ist. Und die ,Moral von der Geschicht‘: Im Sitzen pinkeln tut man nicht!

Hier ergibt sich ein Anknüpfungspunkt für einen bisher wenig beachteten Aspekt der leidigen Diskussion über das Sitzpinkeln für Männer. Für mich übrigens ein klassisches Beispiel für Penisneid! Und von Waschzwang dazu! Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass dies für Männer nicht nur unnatürlich ist. 

Sondern auch gesundheitsschädigend! Jeder Mann – so er denn noch keiner Gutmenschen-Gehirnwäsche unterzogen wurde – wird bestätigen, dass man die Blase im Sitzen nicht vollständig entleeren kann. Indes – das ist den Damen egal, und wenn der Lebenspartner zehnmal die Nacht raus muss. Da sehe ich im deutschen Fernsehen einen Gesundheitsspot mit Uschi Glas: Sie macht sich sooo große Sorgen um ihren Gatten. Der soll doch bitte, bitte zur Prostata-Untersuchung gehen! Die sollte ihn lieber im Stehen pinkeln lassen und das bisschen Pipi wegwischen (in ihrem Fall: Lassen). Dann hätte sie solche Sorgen nicht. Wer weiß, wie viele Fälle von Prostata-Krebs dadurch verhindert werden könnten? Und durch mehr Sex! Warum pissen denn männliche Hunde anders als weibliche? It’s nature, stupid!

Ein Düsseldorfer Gericht wies die Klage eines Vermieters ab. Der forderte Schadenersatz in Höhe von 1.900 Euro. Sein Mieter habe durch das Pinkeln im Stehen den Marmorfußboden ruiniert. Es gibt also noch Richter, die sich nicht von irgendwelchen Emanzen ins Bockshorn jagen lassen. Er entschied klipp und klar, dass diese Art zu Urinieren für Männer übliche Praxis sei! Bravo!

Eines kann ich allerdings auch nicht leiden: Leute, die sich mit Schuhen auf die Klobrille setzen. Vor allem bei solchen mit orientalisch-afrikanischem Migrationshintergrund verbreitet. Ist ja so viel hygienischer – zumindest für den Scheißer! Der Nächste auf dem Klo darf erst mal sauber machen. Und dann gibt es unter denen noch diejenigen, die nicht zielen können. Und auf die Klobrille scheißen! Igittigitt! Doch der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! Nebenstehendes Foto nahm in einer asiatischen Flughafentoilette auf. Es zeigt deutlich, dass man in Deutschland vielleicht zu wenig Probleme hat, und sich an Nebensächlichkeiten ergötzt. 

Doch zurück zu den Kotkrusten: Mich verwundert immer wieder, dass es in unseren (ach so sauberen!) Klos bis heute Klobürsten gibt – manchmal gar in Deluxe-Ausführung mit Mahagonigriff. Gibt es etwas Unhygienischeres, als mit der Bürste die Kotkrusten zu bearbeiten, durch zig-faches Spülen (Wasserverschwendung!) zu versuchen, die Kotreste aus der Bürste zu bekommen, um schließlich irgendwann entnervt aufzugeben…? Die Brocken rotten dann an der Bürste so vor sich hin. Da hilft nur Wasser! Am besten warmes, das mit einem gezielten Strahl an die Wurzel des Übels geht. Und wo kommt das in der Natur in Mengen vor? Genau, erraten! Der Kotkrustenpisser erspart der Hausfrau somit eine sehr unangenehme Arbeit.

Und falls es keine Kackekrümel gibt, treffen richtige Kerle natürlich genau ins Wasser. Und nicht an die Wand des Klobeckens. Haben wir schließlich ein Leben lang trainiert! Jedenfalls bei modernen Toiletten. Bei den altdeutschen Modellen (Flachspüler!) war es etwas schwieriger – aber auch zu schaffen. Da sind doch die paar Tropfen Pipi auf dem Fußboden oder an der Wand bei weitem das kleinere Übel! Zumal erwiesen ist, dass ohnehin bei Betätigung der Klospülung Urin aus dem Becken gelangt. Auch weiblicher, nebenbei bemerkt! Bis zum flächendeckenden Einbau von Arschduschen –oder japanischen Hightech-Toiletten (s. Foto) – sollte dieses Thema zu den Akten gelegt werden.

 

Auf manche Sachen muss man erst mal kommen!
Japanisches High-Tech-Klo

Merkwürdiger- oder besser: Bezeichnenderweise beschränken sich die weiblichen Forderungen nach Gleichberechtigung (Quote!) stets auf die angenehmen Sachen. Nicht nur, was das Pinkeln angeht: So wird gefordert, dass die Evastöchter in den Vorstandsetagen der Großunternehmen proportional vertreten sein sollen. Seltsam: Man hört man solche Forderungen nie, wenn es um Scheißjobs – sagen wir mal bei der Müllabfuhr oder ähnliches – geht. Und wie sieht es z. B. mit der Gleichberechtigung in den Gefängnissen aus? Wieso sind 90 % aller Gefängnisinsassen Männer? Wo bleibt da die Emanzipation? Wann gibt es endlich Gefängnisstrafen für üble Nachrede, ‚Auf-die-Nerven-gehen’, Verweigerung der ehelichen Pflichten und ähnliche, typisch weibliche Delikte? Oder: Warum sind 80 % der Opfer von Gewalt männlichen Geschlechts? Alles regt sich über sog. häusliche Gewalt gegen Frauen auf; wird dagegen ein Mann auf  der  Straße  zusammengeschlagen, ist das anscheinend normal … Tut wohl nicht so weh, wir sind ja echte Kerle! Wie’s gerade passt …