Bruns-Familie
Unsere Kleinfamilie (Vater, Mutter und zwei Söhne) war in der Banter Lindenstraße ansässig. Aber bitte: Nicht in einem Werfthaus – unser Haus war das drittletzte, bevor deren Reihe begann! Darauf waren wir stolz! Mein Vater war gelernter Kraftfahrzeughandwerker (in den 30er-Jahren ein Beruf mit Zukunft!). Im Krieg diente er bei der Luftwaffe, hatte aber aufgrund seiner technischen Fertigkeiten immer das Glück, in der Etappe eingesetzt zu werden. Nach dem Krieg arbeitete er als Fernfahrer und verdiente gutes Geld – der Preis dafür war fast ständige Abwesenheit von der
Familie. Als er Anfang der 60er-Jahre eine Tankstelle übernahm, änderte sich wenig. Der Mann war immer beschäftigt … So oblag unsere Erziehung im Grunde genommen meiner Mutter, die damit nicht selten überfordert war. Ich kenne keinen Menschen, der so hart (und so gern!) gearbeitet hat, wie mein Vater. Trotzdem – oder vielleicht gerade deshalb – war es sein Ziel, uns Kindern zu ermöglichen, einen leichteren Beruf auszuüben (in meinem Falle eine kaufmännische Tätigkeit), denn er wollte nicht, dass auch wir so schuften mussten wie er selbst. …