Das Land hatte sich seit dem Militärputsch von 1962 zunehmend gegenüber der Welt abgeschlossen. 1977 trat das sozialistische Burma sogar aus der Bewegung der Blockfreien aus, da diese nach Ansicht der Führung in Rangun zu sehr unter dem Einfluss der Ostblockstaaten geraten war. 1986 stattete der deutsche Bundespräsident Weizsäcker im Rahmen einer Reise durch Süd- und Südostasien auch Burma einen Besuch ab. Dem SPIEGEL (9/86) zufolge galt seine ‚Heimliche Bewunderung‘ der sozialistischen Republik Burma. Dem Präsidenten imponierte, dass das Land seine Grenzen vor der Überflutung durch Touristen abschloss und sich westlichen Einflüssen ebenso entzog wie Aufdringlichkeiten sozialistischer ‚Bruderländer‘. Beim Festbankett schwärmte der Gast, „daß (sic!) Burma keine Allerweltsentwicklung wünscht“. Aus dem unendlichen Angebot der industrialisierten Welt, das imponierte ihm, habe Burma nur ausgewählt, was „die Wirtschaftskraft des Landes stärkt, ohne seiner großen alten Kultur und seiner selbstbewussten Identität zu schaden“. Auch das Gesuch der Regierung, in die Gruppe der ‚Least Developed Countries‘ aufgenommen zu werden (1987), wurde allgemein positiv betrachtet. Das alles änderte sich schlagartig nach dem Volksaufstand von 1988.